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Ein Jahr AMG Akademie: „Danke für das starke Leben"

Altabt Henckel-Donnersmark: „Wir müssen die Gemeinsamkeiten betonen"

„Die Katholische Kirche lehnt nichts von dem ab was den anderen Religionen wahr und heilig ist. Islam heißt Unterwerfung, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat. Wir müssen das Vergangene bei Seite lassen und für das Gemeinsame eintreten. Der Dialog, der Trialog ist der richtige Weg", sagte Altabt Gregor Henckel-Donnersmark bei seinem Vortrag „Judentum – Christentum – Islam in der Sicht des Zweiten Vatikanischen Konzils" am 27. Juni 2013 auf Initiative der AMG Akademie (Aktuell, Männer, Glaube) im Stift Heiligenkreuz.

„Alle erkennen in Gott den Schöpfer"

Henckel-Donnersmark führte aus: „Es gibt keine abrahamitische Religion. Es gibt keine Figur, die ihn anbetet oder verehrt. Doch es gibt drei große Religionen und einige kleine, die Abraham als zentrale Gestalt haben." Das seien Judentum, Christentum und Islam. Aber „auch die Mormonen, die Bahai, die Drusen oder die Rastafari in Jamaika verstehen sich als abrahamitisch", sagte der emeritierte Abt.

„Sie alle erkennen in Gott den Schöpfer. Es werden ihm alle guten Eigenschaften zugeschrieben. Es gibt ein Bilderverbot", das bei den Christen etwas gelockert sei. „Und man kann zu ihm beten", das verbinde die drei Religionen, betonte Henckel-Donnersmark. Und zur Frage, was die drei Religionen über den Menschen sagen, erläuterte er: „Es gibt eine Zweiheit von Leib und Seele, es gibt Tod und Sünde, Himmel und Hölle. Daraus ergibt sich, die Unsterblichkeit ist nicht schon von vorne herein gegeben. Es gibt ein Leben und die Geschichte ist linear. Das Böse ist eine Frage des freien Willens", ergänzte der Altabt.

Henckel-Donnersmark: „In der sozialen Frage sind wir näher als wir glauben"

„Wir werden von den Strukturfragen so abgelenkt, dass wir nicht mehr zum Wesentlichen kommen", sagte Henckel-Donnersmark im Blick auf die laufenden Reformprozesse in verschiedenen österreichi-schen Diözesen. Und er bekräftigte. „Die Fragen, die die Menschen im Tiefsten bewegen, müssen wir wieder in das zentrale Glaubensverständnis rücken. Die eigentlichen Fragen sind: ´Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was ist der Sinn des Lebens?´", diese habe schon Kardinal König gestellt.

An die Christen gerichtet sagte der Altabt: „Wir sind aufgerufen, das Wissen unseres Glaubens zu vertiefen. Wenn man einen Juden fragt, woran glaubst Du, weiß er was er antwortet. Das Schma Israel. Ein Moslem wird ihnen antworten: ´Allah ist unser alleiniger Gott. Und Mohammed ist sein Prophet´. Bei den Christen wissen wenige eine Antwort auf die Frage. Ich wäre schon froh wenn sie antworten: Ich glaube an den einen und einzigen Gott in drei Personen; Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist."

„Wir müssen die Gemeinsamkeiten betonen" bekräftigte Henckel-Donnersmark. Er halte das Ökumenische Sozialwort der 14 im Ökumenischen Rat vertretenen Kirchen für „wegweisend. Wir werden uns mit den Juden und mit Moslems über Glaubensfragen nicht einigen können, aber in der sozialen Frage sind wir näher als wir glauben. Als Christen sind wir spirituelle Semiten", schloss der Altabt vor den rund 70 BesucherInnen aus dem Industrieviertel.

Ein Jahr AMG Akademie: „Aus dem Baby ein voll lebensfähiges Kind geworden"

Der Stv. Vikariatsobmann der KMB, Gottfried Schüller, nannte in seiner Laudatio die „Aus,- Fort- und Weiterbildung einen wichtigen Schwerpunkt" der KMB Arbeit, wo „mit der Breite der Information gleichzeitig auch die Wichtigkeit der Tiefe erkannt wurde", was vor einem Jahr zur Gründung der AMG- Akademie führte. AMG stehe für „Aktuell, Männer, Glaube und spricht schon im Namen das Programm an", erläuterte Schüller; Und er dankte „Robert Busch und dem gesamten Team im Namen der Vikariatsleitung für die Geburt und das starke Leben der AMG – Akademie".

Durch „den vorbildlichen Einsatz des Teams" sei „aus dem Baby ein voll lebensfähiges Kind" gewor-den. Eine Bestätigung dafür sei „die vor kurzem von der Erzdiözese Wien mit Genehmigung vom Herrn Kardinal erfolgte Zuerkennung eines Förderbeitrages, für ein eingereichtes Projekt der AMG – Akademie", bekräftigte der Stv. KMB-Vikariatsobmann. Der Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit in der Katholischen Aktion, Franz Vock, präsentierte zu diesem Anlass auch eine Festmappe, die die  innovativen Aktionen der AMG Akademie im ersten Jahr dokumentierte. F. Vock

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