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Bemerkenswert - engagiert – einmalig

3. barrierefreier „Simon von Cyrene" Kreuzweg der AMG-Akademie in Stift Heiligenkreuz

Als „bemerkenswert", „engagiert" und einmalig erlebten viele der rund 90 TeilnehmerInnen, den dritten barrierefreien „Simon von Cyrene" Kreuzweg am 27. März 2015 im Stift Heiligenkreuz, zu dem die AMG Akademie (Actio Missionis Gaudio, eine KMB Gründung, www.amg-akademie.at ) in Kooperation mit dem Stift, der Gemeinde, Pfarre und KMB Heiligenkreuz eingeladen hatte.

Ein Schuss „Lebenshilfe".
Das nass kalte Wetter war alles andere als einladend. Dennoch war die beachtliche TeilnehmerInnen –Schar aus den verschiedenen Orten des Industrieviertels und der Stadt Wien, aber auch aus den unterschiedlichen Gruppierungen – von den Maltesern, über Seniorenrunden, Kriegsopferverband bis zur KMB – am „Schmerzhaften Freitag" um 15.00 Uhr in den Innenhof des Stift Heiligenkreuz zu diesem Kreuzweg gekommenen. Was sie dort erleben konnten, ist nicht so schnell anzutreffen.

Abt Maximilian Heim – begleitet von Pfarrer und Prior Simeon Wester, Altabt Gregor Henkel-Donnersmark und einer Anzahl weiterer Mönche – brachte gleich zur Begrüßung seine Freude über dieses Ereignis zum Ausdruck. Die dem Kloster 1188 vom Babenbergerherzog Leopold dem V. geschenkt Kreuzreliquie trug er für viele RollstuhlfahrerInnen, Gehbehinderte und alle anderen – darunter Bischof Werner, ein Dutzend aus Hütteldorf – sichtbar vor sich.

Die bewegten Männer der Katholischen Männerbewegung (KMB) Heiligenkreuz hatten dafür einen der schönsten Kreuzwege Österreichs, den unter der künstlerischen Leitung des berühmten Barockbildhauers Giovanni Giuliani (1664-1744) geschaffene Kreuzweg in Heiligenkreuz fotografiert, digital auf Tafeln aufgezogen und an den Arkadenpfeilern des Innenhofes angebracht.

Mit Herz, Engagement und aktuellen Bezügen betete der Biedermannsdorfer Pfarrer und Verfasser des Textheftes, Bernhard Mucha, als Vorsteher der Feier den ansprechenden Inhalt der jeweiligen Kreuzwegstation. Konkrete Lebenssituationen, Erfahrungen und Schicksalsschläge, von Annehmen einer schrecklichen Nachricht, über die Schuldfrage, dem „Am Boden zerstört" sein, Ohnmachts-Gefühlen, mit den eigenen Grenzen leben, oder Liebe erfahren, wurden angesprochen und mit dem Leben der TeilnehmerInnen verbunden. Für manche/n blitzte dabei ein Schuss „Lebenshilfe" auf.

„Stimmung der Gemeinsamkeit geht zu Herzen"
Mit „Hingabe" beteten und feierten die BesucherInnen an dem trüben Tag. Das Singen bekannter Lieder bot eine Sickerpause für die Impulse, eröffnete aber auch gleichzeitig neue Facetten beim über den geschotterten Boden oder das Gras Schreiten von Station zu Station. Ein aufeinander Rücksicht nehmen oder auch ein Mithelfen beim Weiterschieben des Rollstuhls – eine „Stimmung der Gemeinsamkeit" – war auf dem Weg zu spüren. Es „geht zu Herzen" war erlebbar.

Bei der 15. Station der Auferstehung dankte Abt Maximilian allen – den BesucherInnen, den Ordnerdiensten der KMB, den engagierten Vertretern des Roten Kreuzes und den Organisatoren der AMG-Akademie – herzlich für das Zustandekommen und den guten Ablauf dieser dritten Feier, die nun schon zur „Tradition" geworden ist, so der Abt. Vielen war es nach dem Segen durch den Abt mit der Kreuzreliquie noch ein Bedürfnis, mit der aus der Monstranz herausgenommenen Reliquie durch Prior Wester noch einen Einzelsegen zu erhalten.

Am Ende gab es gelöste und frohe Gesichter, aber auch große Dankbarkeit. Manche verweilten, ließen die Feier nachklingen, genossen den heißen Tee, nahmen sich die Texthefte mit, oder nützten die angebotene Beichtgelegenheit. Sehr ruhig, langsam und nachdenklich sagte einer der Teilnehmer einige Zeit nach der Feier: „Das hat mir sehr gut gefallen". Franz Vock


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